Kinderfüße sind nicht nur die kleine Version von „erwachsenen“ Füßen, sie sind viel anspruchsvoller. Aus diesem Grund hat LOWA einen speziellen Leisten für Kinder, der mehr Platz im Zehenbereich bietet – Platz, den Kinderfüße für die gesunde Entwicklung benötigen. Dies liegt daran, dass bei Kindern das Knochengewebe noch nicht komplett ausgebildet ist. Hinzu kommt, dass die Bänder deutlich elastischer sind und das Schmerzempfinden weniger gut ausgebildet ist.
Etwa 25 % der menschlichen Knochen befindet sich in den Füßen. Bei Kindern ist das Knochengewebe aber noch nicht komplett ausgebildet. Hinzu kommt, dass die Bänder deutlich elastischer sind und das Schmerzempfinden weniger gut ausgebildet ist.
Dr. Micha Bahr,
Warum ist es so wichtig, dass Schuhe speziell für Kinder entwickelt werden? Könnte man nicht einfach Schuhe für Erwachsene kleiner machen?
Dr. Micha Bahr: Das war jahrelang so in Mode und ist auch weiterhin bei vielen Firmen üblich. Wir sprechen aber von einem Organismus, der sich im Wachstum befindet und der leider auch noch verformbar ist. Die Anforderungen sind daher völlig andere. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich ein Kind im Gelände viel „ursprünglicher“ bewegt. Kinder laufen mit deutlich besserem Abrollverhalten und verlangen das auch von der Ausrüstung. Zudem ist der Bandapparat weicher und gefährdeter als bei Erwachsenen, weshalb er mehr gestützt werden muss, ohne dabei die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Welche Tipps haben Sie für Eltern, wenn es darum geht, die richtigen Schuhe für ihre Kinder zu finden?
Dr. Micha Bahr: Generell gilt bei Kindern natürlich eines ganz besonders: Ein Schuh darf nicht zu groß und nicht zu klein sein. Daher rate ich Eltern immer, die Innensohle aus dem Schuh zu nehmen und das Kind mit dem Fuß daraufzustellen. Hier sollte dann noch vor der Großzehe etwa ein Kinderdaumen breit Platz sein. Dann rate ich dazu, die Sohle des Schuhs einmal zu verwinden, um zu überprüfen, wie weich diese ist. Wenn diese viel zu leicht „drehbar“ ist, dann kann der Schuh wieder zurück ins Regal. Im Anschluss sollte man das Kind bitten, die Zehen im Schuh zu bewegen. Wenn dies möglich ist, passt der Schuh optimal. Kinder haben nämlich einen Reflex, der in verschiedenen Bewegungssituationen auslöst, dass sie ihre Zehen krallen. Damit dies möglich ist, benötigen sie ausreichend Raum in der Zehenbox. Am Ende kommt es dann natürlich auch noch darauf an, ob dem Kind der Schuh gefällt – denn ansonsten hat man als Eltern keine Chance, dass er überhaupt getragen wird.