An der Küste von South Carolina liegt Edisto Island, eine weitgehend bewaldete und von Prielen durchzogene Marschland. Auf der Insel finden wir das 1.860 Hektar große Botany-Bay-Areal. Früher wurde hier auf den Plantagen feinste Sea-Island-Baumwolle angebaut, nun ist es ein Park zur Erhaltung der Natur und des Kulturerbes. Wer aufmerksam ist, kann hier Rehe, Schlangen (teils giftig), Alligatoren, Echsen, Reiher, Möwen, Meeresschildkröten, Austern, Blaukrabben, Geisterkrabben und Waschbären beobachten.
Vom Parkplatz nahe Pockoy Island führt ein Fußweg nach Süden zum Atlantik. Von dort überquert man flaches Marschland, das vor Winkerkrabben und Vögeln nur so wimmelt und kommt im Anschluss nach 750 Metern am Strand an. Und der haut uns völlig aus den Socken. Auf der einen Seite können wir verstehen, warum er „Boneyard Beach“ genannt wird. Nicht nur ist der Strand übersät mit umgestürzten, weißen Baumstämmen, die von der Sonne gebleicht wurden, auch im Wasser stehen noch ein paar verwitterte Exemplare. Auf der anderen Seite wohnt diesem naturbelassenen Ort auch eine bizarre, geisterhafte Schönheit inne. Wir schlendern den weißen Sandstrand entlang, zwischen Muscheln und Totholz hindurch und werfen immer wieder einen Blick in den direkt angrenzenden, dichten, maritimen Palmenwald. Keine Frage, hier muss man auf Treibholz und Wurzeln aufpassen, aber einen Abstecher ins Meer sollte man sich nicht nehmen lassen.
Nach unserem Ausflug zum Strand drehen wir noch eine Runde durch den Wald der Plantage. Auf den gut ausgebauten Wegen kann man hier eine Schleife von 10 km machen und kommt an den Ruinen der Plantage und ihrer Außengebäude vorbei, kann mit Piniennadeln gefederte Pfade begehen, an Weihern und Jahrhunderte alten, grünen Eichen mit Lianen und Spanischem Moos vorbei. Was für ein Gegensatz zum Boneyard Beach!