Durch die tiefen Schluchten des Schluchtensteigs
Am zweiten Tag erschließt sich die erste „Schlucht“, die längste Schlucht der Region. Hier führen schmale Pfade an imposanten Felsformationen und steilen Abgründen vorbei, wobei wir uns auf die manchmal rutschigen Steine und Baumstümpfe konzentrieren. Stille, nur unterbrochen vom Zwitschern der Vögel, umfängt uns bei der Durchquerung des Grand Canyon“ des Schwarzwaldes bis zur alten Wutachmühle, einem ehemaligen Sägewerk, und weiter zur Endstation in Lenzkirch.
Der mühsame Aufstieg zum Bildstein (1134 m) gibt den Blick frei auf den Schluchsee, einen malerischen Stausee, der die Region prägt. Der Abstieg führt nach St. Blasien, wo die imposante Abtei aus dem 9. Jahrhundert eine der größten Kuppelkirchen Europas ist. Die folgenden Etappen sind gemächlicher, mit einem täglichen Aufstieg zu einer Bergkuppe und einem Abstieg zu malerischen Dörfern wie Todtmoos, wo wir die verlockende Schwarzwälder Torte genießen.
Letzter Abstieg nach Wehr
Nach fast 3.000 Höhenmetern geht es auf dem letzten Abschnitt überwiegend bergab, durch die malerische Wehraschlucht in Richtung Wehr. Jeder Tag zeigt ein anderes Gesicht des Schwarzwaldes, mit tiefgrünen Felsen, braunem Laub und weiten Wäldern. Begegnungen mit anderen Wanderern bereichern das Erlebnis, und wir planen schon die nächste Tour. Unsere Reise endet nach 119 Kilometern in der alten Textilstadt Wehr, wo wir uns von den anstrengenden Tagen auf dem Schluchtensteig erholen.