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Mit sonnigen Grüßen aus Pakistan

Mit sonnigen Grüßen aus Pakistan

Frisch im LOWA PRO Team und schon unterwegs zu einer Expedition.

Mit sonnigen Grüßen aus Pakistan

„Ich gebe dem Berg die Chance mich abzu­werfen.“ Simon Gietl | LOWA PRO Team

Pakistan - Für den Südtiroler Simon Gietl geht es wieder an den Choktoi-Gletscher mit der Latok-Gruppe.

Bereits 2018 war er hier mit Thomas Huber, Rainer Treppte und Yannick Boissenot unterwegs, um die bisher nicht durch­stiegene Nordwand des 7.145 Meter hohen Latok I zu versuchen. Wegen der großen Lawi­nen­gefahr konnten sie allerdings nicht einsteigen – der Berg und im Speziellen die Nordwand, an der sich schon viele erst­klassige Alpi­nisten die Zähne ausge­bissen hatten, hatte wieder einmal gesiegt.

Während ihrer Akkli­ma­ti­sierung für den Gletscher hatte die vier­köpfige Seil­schaft auch ihr erstes Lager des Latok III auf 5.600 Metern erreicht – damals ein wichtiger Schritt, um genügend Selbst­ver­trauen für das eigentliche Ziel der Latok-I-Nordwand zu bekommen. Doch nachdem das Wetter umge­schlagen und das Risiko unver­hält­nismäßig wurde, war weder an den Gletscher noch an eine Besteigung des Latok III zu denken. Sie mussten also unver­richteter Dinge wieder abziehen.

ANDERES ZIEL VOR AUGEN

Im Sommer 2019 ging es für Gietl, Huber und Boissenot, aber ohne Treppte, wieder zum Choktoi. Aber nicht nur die Seil­schaft hatte sich etwas geändert, auch das Ziel war nun ein anderes. Sie ließen den Gletscher und die Faszi­nation der Nordwand des Latok I hinter sich und wollten sich statt­dessen an seinem östlichen Nachbarn, dem Latok III versuchen – eine gute Gele­genheit, da die Erst­be­gehung der Japaner schon 40 Jahre zurückliegt.

Ganz seiner Philo­sophie folgend gibt es für Simon Gietl nur eine Art einen Berg zu besteigen: die tradi­ti­onelle Absi­cherung mit Friends, Keilen und Normalhaken.

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„Wir mussten einsehen, dass es nicht sein sollte. Auch wenn es schwierig ist, aber eines muss man im Leben lernen: Akzeptiere die Dinge, die du nicht verändern kannst. Es war extrem schwierig einzusehen, dass die Expedition vorbei ist. Aber eines half mir sehr: Wir kamen alle gesund und munter nach Hause und haben immer noch die Möglichkeit wieder­zu­kommen!“ Simon Gietl | LOWA PRO Team

Doch danach sah es beim Start der Expedition nicht aus. Nach gut zwei Wochen war alles bereit für das große Abenteuer. „Kurz gesagt, das Wetter könnte nicht schöner sein und die Vorfreude es endlich anzugehen, war gren­zenlos“, schwärmt der LOWA-PRO-Team-Athlet über die Anfänge der Expedition. Um Mitternacht, im Schein der Stirn­lampen, startete die Seil­schaft andächtig vom Basislager aus in Richtung Einstieg – doch über den Grund der Ruhe sprach zu diesem Zeitpunkt niemand. „Wir konnten, oder wollten, nicht wahr­nehmen, dass es einfach so extrem warm war“, erklärt Simon die Stimmung. Als sie beim Einstieg alles für das Klettern vorbe­reitet hatten, hörten sie ihn bereits: den ersten großen Fels­schlag. Da es, abgesehen von den Licht­kegeln der Stirn­lampen, noch stock­finster war, war das laute und unan­genehme Geräusch das einzige Indiz: „Ist es viel­leicht zu warm?“ Doch das konnte oder sollte nicht sein. Die Moti­vation war zu groß, um gleich wieder zurück­zugehen. „Wir stiegen weiter, aber der aufge­weichte Schnee erinnerte uns Schritt für Schritt daran, dass es einfach zu warm war. Trotzdem kamen wir gut voran. Ich war einfach glücklich, wieder hier zu sein. Auf diesem Berg, der mir so viel gibt und bedeutet“, berichtet Gietl über den Grund das Wetterthema zu igno­rieren. 100 Meter! So viel mehr hat die Seil­schaft im Vergleich zum Vorjahr geschafft. „Als die Sonne dann aufging, war Schluss mit lustig. Wir mussten akzep­tieren, dass uns das Gefühl schon vom Start an nicht getäuscht hatte. Es war einfach zu warm und bei solchen Verhält­nissen hatten wir hier absolut gar nichts verloren“, muss der Alpinist enttäuscht zugeben.

NOCH VIER WOCHEN

Für einen erneuten Versuch hatten Gietl, Huber und Boissenot noch vier Wochen Zeit. Eigentlich keine schlechten Voraus­set­zungen. Doch auch in den nächsten Tagen sollte sich nichts an dem zu schönen Wetter ändern. „Ab spätestens 9 Uhr morgens ging es los mit Lawinen und Stein­schlag. Es zeigte uns immer wieder, dass es so keinen Sinn macht“, berichtet Simon Gietl. Auch die täglichen Updates des Wetter­be­richts gaben keine Hoffnung. „Wir hofften auf gute Nach­richten, aber leider wurde es noch wärmer. Die Null­grad­grenze wanderte bis hoch auf 5.800 Meter. Am Einstieg und im Basislager waren die Tempe­raturen in der Nacht auf +8 Grad geblieben“, kommentiert Gietl die verrückte Situation. Drei Wochen hatten sie gewartet und gehofft. Doch das Wetter wollte sich nicht ändern.

FAKTEN & DATEN

  • DAUER:

    8 Wochen

  • SCHWIERIGKEIT:

    schwierige Bedin­gungen

  • KLIMA:

    Konti­nental

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