Kaum erkundete und fast unberührte Eislandschaften sind für viele Profi-Athleten das Maß aller Dinge. Wenn es darum geht, die nächste Expedition zu planen, kann es für viele dieser Ausnahmesportler nicht unberührt genug sein. Das nördliche Patagonische Inlandeis ist ein solcher Ort – ein weißer Fleck auf der Landkarte, der neben kilometerweiten Eisflächen und vereisten Bergen nicht viel zu bieten hat. Aber genau das war für die Seilschaft um Robert Jasper der entscheidende Faktor.
DER STARTSCHUSS FÄLLT
Im Oktober 2019 geht es für die vierköpfige Seilschaft Jasper, Heller, Thomann und Fengler nach Chile. Von Puerto Bertrand ging es per Boot über den Lago Plomo ins Val-Soler-Tal, welches sich über viele Kilometer ins Inlandeis hineinzieht. Der Anmarsch führte durch die Wildnis und durch kalten Regenwald bis sie nach vier Tagen den Ort für das Basislager erreicht hatten. Was Robert und seine Mitstreiter zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, in diesem Basislager würden sie zeitweise sehr viel Zeit verbringen.
Unberührtes Gelände hat auch immer einen entscheidenden Nachteil: Vorhandene Geländeinformationen und bestehendes Kartenmaterial ist entweder rar gesät oder voller Fehler, was auch an der hier sehr schnell voranschreitenden Gletscherschmelze liegt. Hinzu kamen riesige Eisbrüche und -spalten, die das Vorwärtskommen weiter erschwerten. Diese Umstände zwangen die Athleten des Öfteren zu Plan- und Routenänderungen. Auch das Wetter zeigte sich von seiner rauen Seite. Heftige Stürme mit Starkregen und Schneefällen bedeutete immer wieder das Ausharren im Basislager und dadurch auch verlorene Zeit.