Abenteuerlust pur! Wer einmal etwas ganz anders machen möchte, wagt sich vielleicht an das besondere Abenteuer einfach mal draußen zu übernachten – und zwar ohne Hütte oder Zelt. Das Gefühl von Freiheit, frischer Luft, völlig neuen Geräuschen und einer einzigartigen Erfahrung sind sicherlich die Belohnung für den Abenteuergeist. Denn manchmal ist die Natur selbst das beste Hotel. Doch damit die Auszeit in der Natur auch wirklich ein voller Erfolg wird, gilt es gewisse Regeln zu beachten. Wir haben deshalb für Euch nützliche Tipps zum „Übernachten im Freien“ zusammengefasst.
INDIVIDUELLE REGELUNGEN BEACHTEN!
IST DAS ÜBERNACHTEN IN DER NATUR ERLAUBT?
Diese Frage ist in den Naturschutz- und Forstgesetzen der jeweiligen Bundesländer unterschiedlich geregelt. Während speziell in den skandinavischen Ländern durch das sogenannte „Jedermannsrecht“ alle Bürger grundlegende Rechte bei der Nutzung der Natur genießen, ist das bei uns ein wenig anders. Grundsätzlich gilt, dass das Übernachten in Naturschutzgebieten und auf privaten Grundstücken oder Gärten nicht erlaubt ist. Was ansonsten für öffentliche Plätze und Wälder gilt, ist je nach Aufenthaltsort unterschiedlich. Wir empfehlen deshalb, dass Ihr Euch vor Eurer geplanten Übernachtung im Detail darüber informiert, was konkret erlaubt ist. Wenn Ihr dann einen Ort gefunden habt, ist es aus Sicherheitsgründen zudem empfehlenswert, nicht in der Nähe von Hochständen, Futterstellen oder Gewässern zu übernachten.
Wichtig bei der Wahl des Schlafplatzes: Verlasse ihn so, wie du ihn vorgefunden hast!
Diese Regel gilt natürlich nicht nur für eine Übernachtung in der Natur, sondern sollte generell beachtet werden. Wenn Ihr am nächsten Morgen Eure Lagerstelle wieder verlasst, ist der entstandene Abfall wieder mit nach Hause zu nehmen. Hierfür solltet Ihr unbedingt an einen geeigneten Müllbeutel denken. Grundsätzlich ist es natürlich ratsam, sich bereits vor der Übernachtung zu überlegen, welche Dinge man wirklich benötigt und nur diese mitnehmen. So kann unnötiger Plastikabfall und anderer von vornherein vermieden werden. Und ganz nebenbei erspart Ihr Euch einiges an Aufräumarbeit.
AUF DAS WETTER ACHTEN!
WAS IST DIE RICHTIGE TEMPERATUR FÜR EINE ÜBERNACHTUNG IN DER NATUR?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist wie so oft schwierig und es kommt immer auch auf das persönliche Empfinden an. Vorab sollte man sich aber unbedingt ausreichend über die Bedingungen informieren und bei Schnee, einem möglichen Gewitter oder bei akuter Hitze zwingend von einer Übernachtung im Freien absehen. Grundsätzlich gilt, dass eine Übernachtung in der Natur bestenfalls bei moderaten Temperaturen durchgeführt werden sollte. Sinnvoll ist es außerdem, wenn der Schlafplatz speziell bei den ersten Übernachtungen nicht allzu weit von zuhause entfernt ist. So kann man dann auch stets spontan noch zurück nach Hause aufbrechen, falls man sich unwohl fühlen sollte oder das Wetter beispielsweise umschlägt.
PACKLISTE
WAS BRAUCHE ICH FÜR EINE ÜBERNACHTUNG IM FREIEN ALLES?
Hier gilt grundsätzlich, was für nahezu alle Wanderungen gilt: Beschränke Dich auf das Wichtigste und vermeide unnötiges Gepäck!
Niemals fehlen sollte ein wärmender Schlafsack sowie eine Isomatte. Ein schmales Zelt oder ein Biwacksack sind außerdem sehr zu empfehlen. Unbedingt mit dabei sein sollte auch ein Moskitonetz oder etwas anderes, das Euch vor unerwünschten Kleintieren und Insekten schützt. An einen Vorrat mit Wasser und kleinen Snacks solltet Ihr ebenso denken wie an eine Thermoskanne mit Tee oder ähnlichem. Da es in der Nacht oft sehr stark abkühlt, ist wärmende Kleidung ebenfalls zwingend notwendig. Außerdem sollte auch eine Taschen- oder Kopflampe und ein kleiner Verbandskasten auf Eurer Packliste stehen. Wie gewohnt solltet Ihr natürlich auch ein Handy bei Euch haben, um jederzeit erreichbar zu sein.
WILDSCHWEIN, REH ODER HASE
STELLEN DIE TIERE IM WALD EINE GEFAHR FÜR MICH DAR?
Bei einer Übernachtung in der Natur kann es natürlich durchaus passieren, dass man dem ein oder anderen Waldbewohner begegnet. Allerdings haben Wildschwein, Wolf und Co. oftmals sogar mehr Angst vor Menschen als umgekehrt. Ein aktiver Angriff dieser meist scheuen Tiere gilt als eher unwahrscheinlich. Etwas anders sieht das bei Kleintieren wie Spinnen, Käfer oder Fliegen aus. Diese erkennen auch in der Dunkelheit die Körperwärme des Menschen und gehen deshalb auch nachts auf Tuchfühlung. Besonders aufpassen sollte man je nach Jahreszeit auch bei Zecken. Auf deren Bisse sollte man sich am nächsten Morgen zwingend gründlich absuchen.
Was ihr ebenfalls beachten solltet:
Bei einer Übernachtung im Freien denken viele von Euch vermutlich auch an ein Lagerfeuer. Sich untertags selbst das nötige Holz zusammensuchen und schon ist abends für die nötige Wärme und Gemütlichkeit gesorgt. Diese Gedanken können wir natürlich ganz klar verstehen. Allerdings ist ein Lagerfeuer in der freien Natur aufgrund der damit einhergehenden Gefahren in den meisten Bundesländern verboten. Sollte das genutzte Holz beispielsweise noch etwas feucht sein, werden schnell Funken erzeugt, die eine große Brandgefahr darstellen. Außerdem können sich andere Waldbewohner von den Flammen gestört fühlen, weshalb Ihr bei Eurer Übernachtung generell lieber auf ein Lagerfeuer verzichten solltet.