Die ersten Trekkingplätze in Deutschland entstanden bereits vor vielen Jahren. Seitdem hat das Wandern viele neue Fans gewonnen, für die auch das Übernachten in der Natur zu dieser Leidenschaft dazugehört. Immer mehr Regionen erkennen diesen Bedarf und so gibt es mittlerweile häufig legale Zeltmöglichkeiten in der Natur. Viele der Trekkingplätze liegen entlang von Fernwanderwegen. Andere lassen wiederum viel Raum für die eigene Tourenplanung.
VORSICHT BEI KOCHEN UND LAGERFEUER
HALTE DICH AN GELTENDE VORSCHRIFTEN
Nicht nur in trockenen Jahren kommt es in Deutschland regelmäßig zu teils verheerenden Waldbränden. Lagerfeuer in freier Natur stellen diesbezüglich immer ein besonderes Risiko dar. Dabei sind die Regeln zu offenem Feuer auf Trekkingplätzen unterschiedlich: Teilweise ist offenes Feuer komplett verboten, was gegebenenfalls auch Kocher mit offener Flamme betrifft (inklusive der herkömmlichen Trekking-Gaskocher). Teilweise gibt es Lagerfeuer-Stellen, für die sogar Brennholz bereitgestellt wird, oder zumindest ausgewiesene Stellen, an denen ein Kocher benutzt werden kann. Hier sollte man sich unbedingt an die Regeln halten und darüber hinaus auch den gesunden Menschenverstand einsetzen: Bei starkem Wind zum Beispiel ist es immer besser, auf ein Feuer zu verzichten, selbst wenn es theoretisch erlaubt wäre. Noch wichtiger ist es, vor der Tour den aktuellen Waldbrandgefahrenindex zu checken: Ab Stufe 3 gilt erhöhte Vorsicht, bei Stufe 4 und 5 ist jegliche Form von offener Flamme untersagt.
VORBUCHEN NICHT VERGESSEN
ACHTE AUF EINE SORGFÄLTIGE TOURENPLANUNG
Einer der größten Unterschiede von Trekkingplätzen zum wirklich wilden Zelten oder Biwakieren ist die Tatsache, dass man diese in den meisten Fällen vorbuchen muss. Das nimmt ein wenig die Spontanität und Flexibilität, auf der anderen Seite ist so sichergestellt, dass man die Ruhe findet, die man sucht. Und dass jeder Wanderer, der nach einem anstrengenden Tag am Nachtlager ankommt, dort auch ein freies Plätzchen vorfindet. In der Regel kann man die Plätze ganz einfach online buchen. Die Kosten dafür sind überschaubar und schlagen mit etwa fünf bis zehn Euro pro Nacht zu Buche. Nach der Buchung erhält man die GPS-Daten und Wegbeschreibung sowie weitere relevante Infos. Insbesondere zu Ferienzeiten und am Wochenende können die Plätze schnell ausgebucht sein, da in der Regel nur Raum für zwei bis drei Zelte ist. Es lohnt sich aber trotzdem, auch mal kurzfristiger einen Blick in die Buchungssysteme zu werfen und zu checken, ob nicht jemand eine Reservierung storniert hat.
OFTMALS MÖGLICHKEITEN AN TREKKINGPLÄTZEN ODER ANDEREN QUELLEN
HALTE FRÜHZEITIG AUSSCHAU NACH TRINKWASSER
An den Trekkingplätzen gibt es in der Regel keinen Zugang zu Leitungswasser, teilweise liegen die Plätze aber so, dass ein Bach oder eine Quelle in der Nähe ist und als Trinkwasserquelle dienen kann (Wasserfilter bzw. chemisches Mittel zur Wasseraufbereitung nicht vergessen!). Wenn es keine Wasserquelle am oder in der Nähe des Trekkingplatzes gibt, sollte man am besten schon vorab mithilfe einer Karte oder eines Online-Routenplaners checken, wo sich die letztmögliche Wasserquelle vor Etappenende befindet. Aber Achtung: Kleine Bäche können vor allem im Sommer und Herbst trocken sein! Bei der Wasserplanung sollte man außerdem bedenken, auch noch für den nächsten Morgen genügend Wasser mitzunehmen, sodass man durstfrei bis zur nächsten Wasserquelle kommt.
DER TREKKING-KODEX
HINTERLASSE DEINEN PLATZ SAUBER UND VERMEIDE MÜLL
Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass das Projekt Zelt-Trekking in Deutschland auch langfristig Erfolg hat und dass es bald noch viel mehr von diesen legalen Möglichkeiten fürs Zelten in der Natur gibt. Wer Rücksicht auf die Natur und auch auf andere Wanderer nimmt, hat schon viel dafür getan. Außerdem erhält man in der Regel zu jeder Buchung auch Informationen zu den Nutzungsbedingungen des jeweiligen Platzes, die man auf jeden Fall beachten sollte. Dazu gehört, das Zelt nur an den dafür vorgesehenen Stellen aufzubauen und jeglichen Müll wieder mitzunehmen, denn Mülleimer gibt es an den Plätzen in der Regel nicht. Für den Toilettengang findet man an den Plätzen stets eine einfache Trockentoilette vor – Toilettenpapier nicht vergessen!
DIE RICHTIGE TREKKING-AUSRÜSTUNG
DENKE AN DAS PASSENDE EQUIPMENT
Es gibt zwei Arten von Trekkingplätzen in Deutschland: Solche mit Holzplattformen und solche, an denen man das Zelt direkt auf dem Boden aufstellt. Beide haben ihre Vor- und Nachteile: Während auf den Plattformen das Zelt selbst bei Matschwetter sauber bleibt und immer gerade steht, ist das Schlafen direkt auf dem Boden nochmal näher am wirklich wilden Zelten dran. Für die Holzplattformen eignet sich vor allem ein freistehendes Zelt, auch wenn es zum Abspannen oft Ösen an den Rändern der Plattformen gibt. Sicherheitshalber kann man ein paar zusätzliche Abspannleinen zur Verlängerung einpacken. Ansonsten ist in Sachen Ausrüstung vor allem wichtig, sich nicht in trügerischer Sicherheit zu wiegen: Auch diese Plätze liegen alle mitten in der Natur, teils sogar relativ weit von der Zivilisation entfernt und ohne Mobilfunkempfang. Wind- und wetterbeständige, an die jeweilige Jahreszeit angepasste Ausrüstung und eine gewisse Grundkenntnis im Umgang damit sollten auch beim semi-wilden Zelten immer mit im Gepäck sein.
Übrigens: Auch bei unserem Kooperationspartner Top Trails of Germany findest Du einige hilfreiche Tipps zum Wandern und Übernachten in der Natur. Schaut gerne einmal vorbei!