Typisch für den Jakobsweg auf dem Camino Francés sind öffentliche oder kirchliche Pilgerherbergen, welche direkt am Jakobsweg liegen. Grundvoraussetzung für den Zutritt zu diesen günstigen Unterkünften (5 bis 8 Euro) ist die Vorlage des gültigen Pilgerausweises. Der Aufenthalt ist jedoch auf eine Nacht beschränkt, Vorbuchung ist nicht möglich, es gilt die Regel „first in – first serve“, es gibt aber auch sehr viele Hotels, die sich auf Pilger spezialisiert haben.
Die Herbergen öffnen in der Regel zwischen 14 und 16 Uhr, Nachtruhe ist um 22:00 Uhr. Die Ausstattung der Schlafplätze ist sehr einfach gehalten. Üblich sind große gemischte Schlafsäle mit Doppelstockbetten.
Ausstattung der Schlafstätten: Pilgerherbergen beschränken sich auf Matratzen. Decken und Bettwäsche sind nur selten – auf Nachfrage – zu erhalten, der eigene Schlafsack ist unverzichtbar. Stirn- oder Taschenlampe sowie Ohrstöpsel sind empfehlenswert.
Sicherheit in den Unterkünften: Auch auf dem Pilgerweg ist es ratsam, ein gesundes Misstrauen zu haben und nicht zu leichtfertig zu werden.
Ein Wertsachenbeutel für alle Gegenstände, die man zu keiner Zeit unbeaufsichtigt lassen sollte, darf nicht fehlen. Diesen Beutel kann man überall mit hinnehmen, egal ob Küche oder Bad, und des nachts körpernah im Schlafsack verstauen. Für den Rucksack empfiehlt sich eine Schutzhülle, die mit einem Zahlenschloss gesichert werden kann.
Schutz vor Ungeziefer: Bettwanzen sind ein Problem, mit dem fast alle Unterkünfte und auch Hotels immer wieder zu kämpfen haben. Es lässt sich nicht vollständig beheben, aber man kann die Gefahr erheblich einschränken, nachfolgend einige Tipps.
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Vorsorge: den Schlafsack vor Reisebeginn mit Produkten, die den Wirkstoff Permethrin beinhalten, einsprühen. Die Wirkung hält bis zu vier Wochen an.
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Kontrolle: Bettwanzen sind nachtaktiv und verstecken sich gerne in Ritzen, daher sind sie nur sehr schwer zu entdecken. Ihre Kotspuren – kleine schwarze Punkte auf der Matratze oder gehäuft in der Nähe ihres Verstecks sind Warnhinweise.
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Ausbreitung verhindern: Rucksäcke nie auf das Bett stellen oder gegen raue, rissige Wände stellen.
Selbstverpflegung: In den traditionellen Unterkünften auf dem Jakobsweg wird die Küche gemeinschaftlich genutzt. Oft fehlt es jedoch an notwendigen Kochutensilien und Geschirr, man sollte sich daher auf einfache Speisen beschränken. Optimalerweise nimmt man auch eigenes Geschirr mit, sinnvoll sind Besteck, Taschenmesser, leichtes Kunststoffbrettchen und ein großer Becher, den man notfalls auch als Tellerersatz nehmen kann.
Extra:
In der Hauptsaison der Pilger, wenn die Übernachtungsmöglichkeiten knapp werden, bekommt man das „Herz für Pilger“ vieler Einheimischer zu spüren. Es werden Notunterkünfte verschiedenster Art angeboten, mal bietet die Feuerwehr des Ortes ihren Gemeinschaftsraum an, Privatleute ihr Gartenhäuschen oder die Surfschule ihr Lager.
„Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben.“
– Thomas Morus, Staatsmann und Humanist –